Pressebericht Frankemer Stupfl 2013

Frankemer Stupfl auf Höhenflug durch spürbaren „Rodeburch“-Aufwind – Erfolgreich gestartet

Frankemer Stupfler

SCHILLINGSFÜRST – Die Schillingsfürster Faschingsnarren befinden sich auf Höhenflug. Durch ihre hauseigene neue Fluglinie „Stupfl-Air“ haben sie stärkeren Aufwind bekommen und profitieren von der Energie, die „Rodeburch“ aus dem Tal erzeugt, aber auch von der politischen Großwetterlage.

Die Beschallung der rappelvollen Zietz-Halle mit der rockigen Hymne „Tage wie diese“ von den „Toten Hosen“ sorgte zu Beginn der Reise durch die fünfte Jahreszeit für ein gemeinschaftliches Hoch­gefühl. Die Flot­te startete durch und wurde vom Fünferrat und erfahrenen Lotsen während des mehrstündigen Lang­streckenfluges erfolgreich auf Kurs gehalten.

Bildhübsche Stewardessen mit goldenen Halstüchern und Handschuhen versprühten eleganten Charme und hielten die Stimmung hoch. Turbulenzen überbrückten die reizenden Flugbegleiterinnen mit tem­peramentvollen Tanzeinlagen. Für Kurzweil sorgten auch junge Schlossgeister, die an Bord spukten, und Gardemädchen voller Elan auf Jungfernflug. Zwei kesse Gören, Maja Löschel und Selina Hofmann, eroberten die Herzen der Erwachsenen mit ihrer herzerfrischenden Spielfreude. Auch wilde Tiere aus dem Dschungel, Steinzeitmenschen in Begleitung eines temperamentvollen Säbelzahntigers, ein musialischer Baumarkt-Schreck (Martin Rohn) mit Ohrwurm-Song und eine resolute Hundehalterin (Regina Meder) beteiligten sich an dem närrischen Treiben.

Kapitän Sven Neußer und Erster Offizier Thomas Meder vertrieben sich derweil geruhsam im Cockpit die Zeit mit Scherzen. Beim „Vorglühen“ mit Bier flachsten sie über den „Hygiene-Appell“ des Diebacher Bürgermeisters und das missverständliche Hinweisschild „Wasserentnahme ver­boten“ in der öffentlichen Toilette am Schrannenplatz in Rothenburg. Das schwäbische Stadtoberhaupt regiere eben äußerst sparsam: „Nicht einmal mehr das Händewaschen auf dem Klo ist erlaubt“.

Zwei ehemalige „Meisterschüler“ der Liszt-Akademie, die es mit ihrer freihändigen Klaviernummer nicht auf die großen Bühnen in New York oder London geschafft haben, erlebten diesmal als Aushilfs-Falkner mit Adlerblick (Markus Löschel, Ralf Albig) besondere Begegnungen mit schrägen Vögeln, Pleite-, Aas- und Schmutzgeiern. Auf der Suche nach seltenen Exemplaren kreuzten auch eine Bürgermeisterin aus der Ge­or­gengasse und ein Bankchef mit Messias-Komplex den Weg.

Frisch vom Auswahlverfahren für den neuen fränkischen Tatort-Kommissar kam Christoph Maul. Die Hoffnungen auf eine Fernsehkarriere haben sich zerschlagen. Bleibt die Rolle, weiterhin den städtischen Hausmeister zu spielen. „Das ist ein guter Job“, meinte er, „denn der Witzi ist kein schlechter Chef.“ Der Angestellte in blauer Arbeitshose entpuppte sich als Freigeist mit politischem Scharfsinn. „Die Merkel redet umsonst, der Steinbrück verlangt hohes Honorar“. An die FDP werde man sich bald nur noch erinnern, „wenn alle zwei Wochen die gelben Säcke rausgestellt werden“. Bei Piraten denke er in erster Linie ans „Schifflespielen“. Mit dem Topplerschul-Malheur wegen der vergessenen Belüftungsanlage befinde sich Rothenburg in guter Gesellschaft mit Stuttgart 21, dem Berliner Flughafenbau und der Hamburger Elbphiharmonie und untersteiche damit seine Bedeutung als Stadt.

Die fünf Stupfl-Originale lästerten über den Bauskandal im Rothenburger Erbsengässchen. Gut informiert schilderten sie den Aufstieg und Fall des Stadtheimatpflegers, der sich jetzt als international gefragter Steinklopfer bei Ausgrabungen in der Türkei betätigt. Auch die Achillesfersen-Entzündung des Schillingsfürster Stadtoberhauptes und eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen Nachbarn in der Ziegelhütte brachten sie genüsslich aufs Tablett.

Für eine originelle Einlage als Retourkutsche, dass er mit seiner Frau auf die Schippe genommen wurde, sorgte Polit-Profi Wolfgang Hofmann. Fast hätte er den FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rößler mitgebracht, meinte er augenzwinkernd, aber dessen Dreikönigsrede vermieste ihm die Lust auf ein fränkisches Gipfeltreffen mit dem Narrenvolk. „Womöglich wären die Umfragewerte dann noch schlechter ausgefallen“.

sis, 15.01.2013

QUELLE: www.fraenkischer-anzeiger.de

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