Pressebericht Faschingsauftakt 11.11.2018 11:11Uhr

Die Frankemer Faschingshochburg hat sich am magischen Datum 11.11. nicht lumpen lassen

SCHILLINGSFÜRST – Idealerweise am Sonntag, den 11.11, einem magischen Datum für die Stupfler, hat das Herz der Narretei kräftig zu schlagen begonnen.

Die Frankemer Stupfl-Originale: Das Lokalkolorit ist ihre Stärke – als Episoden künstlerisch aufbereitet und mit Musik untermalt.

Beginnt an dem Tag doch traditionell die Faschingszeit, wenngleich sie erst nach der Jahreswende richtig Fahrt aufnimmt. Zum Faschingsauf­takt boten die Frankemer Stupfl am Sonntagvormittag in der Albert-Zietz-Halle köstliche Unterhaltung mit gutem Essen. Hallenwirtin Steffi Leiblein und ihr Team servierten ein üppiges Brunchbuffet mit viel Abwechslung und allem was dazu gehört: vom klassischen Frühstück bis zur warmen Mittagsmahlzeit in verschiedener Auswahl. An gedeckten Tischen konnten die achtzig Gäste bereits ab 10 Uhr genüsslich schlemmen.

Zwischen den einzelnen Gängen traten die bekannten Stupfl-Akteure in Erscheinung. Jeder auf seine Weise und besonders. Die gemeinsame Klammer der Beiträge war gegeben durch Mathias Neigenfind, ein Mann mit Mut zur Farbe, der die Übergänge  moderierte. Zum Narhalla-Marsch zog um 11.11 Uhr die Garde ein und eroberte mit einer flotten Tanzeinlage zu Kölsch-Musik die Herzen des Publikums.

Mathias Neigenfind (li) und Liedermacher Martin Rohn.

Kabarettist Christoph Maul wälzte bei seinem Auftritt im Kapuzenpulli keine schwierigen Themen, sondern war ziemlich gnädig gestimmt. Außerhalb der Region füllt er eine große Lücke mit der Besetzung des Lehrauftrags, „das Fränkische unter die Leute zu bringen“ und die vorhandenen Kenntnisse fortzubilden. Lothar Matthäus und Markus Söder sind schließlich nicht alles, was Franken zu bieten hat. Auch „Schäufele“ gehören zur fränkischen Identität oder die Höchstform an Lob „Basst scho“. Aber es gibt sogar eine Steigerung:  „Des hätt’ ich nit denkt.“

Christoph Maul spottete über den Kreuz-Erlass für Bayerns Behörden:  „Hat leider nichts mit Haltung und Rückgrat zu tun.“ Eine flächendeckende Umsetzung sei an Brandschutzauflagen gescheitert, wie im Schillingsfürster VG-Rathaus. Dort gibt es kein Holzkreuz, aber einen Eichenholz-Schreibtisch „als Bestandteil des Denkmalschutzes.“ Auch den Moorbrand auf einem Bundeswehrgelände bei Meppen nach einem Raketentest nutzte der Kabarettist als Steilvorlage: „Wer hätte gedacht, dass die Rakete funktioniert, wo nur ein Bruchteil der Panzer und Hubschrauber einsatzbereit sind.“
Er lästerte über Helikopter-Mütter und plädierte zu mehr Gelassenheit in der Erziehung. Außerdem schlug er sich mit Problemen künstlicher und menschlicher Intelligenz herum.  Die Technologie konfrontiert die Menschheit mit neuen Errungenschaften durch selbstfahrende Autos und elektronische Haushaltshilfe: „Da putzt einer daheim die Wohnung und das Auto fährt ins Allgäu.“
Die fünf Stupfl-Originale frischten einige Schlaglichter ihrer besten „Highlights“ auf. Die Skifreizeit mit dem VfB in Wagrain haben sie textlich verarbeitet und musikalisch unterlegt und den „Haffi“ vom Schafhof als Frauentyp zum Lied „Sex Bomb“ besungen. Auch die „Bauernhaufen“-Episode, als zwei Trinkbrüder den heimischen Badesee zum Ballermann machten, fand ihren Niederschlag im Programm.

Fernsehreife Vorstellung: Die „Ehrlich-Brothers“ in Gestalt von Ralf Albig und Markus Löschel bespaßten das Publikum in der Albert-Zietz-Halle zum Faschingsauftakt mit ihren magischen Kräften. Fotos: Schäfer

Martin Rohn stellte seine Fähigkeiten als „Johnny Cash von Gaale“ unter Beweis mit selbstgetexteten Liedern. Seinen Einsatz als Müllmann beim Taubertal-Festival hat er in der Hymne „Du di dusch’n do“ verewigt und die Fahrradtour nach Brunst „mit Bergetappen wie bei der Tour de France“ zum Hit für gestrampelt verarbeitet.

Den spaßigen Schlusspunkt setzten Markus Löschel und Ralf Albig als die „Ehrlich-Brothers“ mit übersinnlichen Fähigkeiten. Silke Sagmeister-Eberlein zeigte ihren Sinn für Humor beim Sketch mit dem wundersamen Büstenhalter. Eine Alu-Leiter wurde zur Tonleiter und machte das berühmte Rock-Riff von Deep Purple bei „Smoke on the water“ möglich. Eine Paprika und ein ganzer Mensch schwebten wie von Zauberhand geführt auf der Bühne. Höhere Mächte sorgten auch dafür, dass die Bühnenrolltreppe wieder funktionierte. Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus
 
 

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