Pressevorbericht FLZ zum Frankemer Stupfl 2017

Ran an die Telefone

SCHILLINGSFÜRST – Heiß laufen werden an diesem Samstag wieder die drei wichtigsten Telefonleitungen in ganz Schillingsfürst. Denn um 9 Uhr startet der Kartenverkauf für die anstehende Saison des Frankemer Stupfl. Regie und Abteilungsleister setzen auch im 45. Jahr der Traditionsveranstaltung auf das unschlagbare Erfolgsrezept aus Musik, Tanz, Lokalkolorit sowie einer Abrechnung mit der kleinen und großen Politik. Dennoch arbeitet man stets daran das Stupfl-Erlebnis für das Publikum noch unterhaltsamser und intensiver zu gestalten.

Tänzerische Glanzleistung auf höchstem Niveau und mit einem Augenzwinkern versprechen die Mitglieder des Männerballetts. Foto: privat

Tänzerische Glanzleistung auf höchstem Niveau und mit einem Augenzwinkern versprechen die Mitglieder des Männerballetts. Foto: privat

„Mehr Köpfe, mehr Ideen, mehr Qualität“, gibt Stupfl-Regisseur Markus Löschel als Devise für die erzwungene Neustrukturierung in der Organisationsriege des Frankemer Faschings aus. Die anstehende Saison wird die erste ohne Regisseur Peter Bromberger sein, der den Schillingsfürster Fasching in den letzten Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt hat.

Sein plötzlicher Tod führte den Stupfl-Verantwortlichen noch mehr vor Augen, dass die künstlerische Leitung nicht nur an einer Person hängen darf. Sie müsse auf mehrere Schultern verteilt werden, so Markus Löschel, damit die Weiterführung des Faschings gewährleistet ist. Peter Bromberger hat in der Frühphase der Vorbereitungen für die kommende Saison noch mitgewirkt. Und auch in den Sitzungen selbst wird er nicht vergessen sein.

Regisseur Markus Löschel hat auf der Suche nach musikalischer Schützenhilfe bei der Stadtkapelle Schillingsfürst gewildert und Martin Lohbauer mit ins Boot geholt, der seinen ersten und bislang einzigen Stupfl-Einsatz bereits 2008 hatte. Und wer so ziemlich jedes erdenkliche Instrument beherrscht, der schafft es auch die verschiedenen Tempi, Stimmhöhen und Lautstärken der Stupfler auf eine melodische Linie zu bringen.

Mehr Luft zum Proben

Die fünf Schillingsfürster Originale sind mitten in den Proben, um ihre Lieder zur Bühnenreife zu bringen. Durch den relativ späten Faschingstermin im kommenden Jahr bleibt den Mitwirkenden etwas mehr Luft zum Proben. Bei einem Exklusiv-Besuch konnte sich die Redaktion überzeugen, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben, oder vielmehr im Falle der Stupfler, den kratzenden Hals. Denn so eine mehrstündige Probe kann – je nach Schwierigkeitsgrad von Text und Melodie – ganz schön an die Substanz gehen.

Auch Waldemar Haffner, der abseits der Faschingssaison bei der Blaskapelle Wörnitz dirigiert, hat reichlich Arbeit mit den Liedern, die jetzt noch im ersten Stock der ehrwürdigen Albert-Zietz-Halle einstudiert werden, bevor es für die nicht minder intensive Feinabstimmung auf die große Bühne geht. Teilweise mehrere Stunden können schon mal für das Arrangieren der Stücke drauf gehen. Die Texte der Stupfler entstehen erst nach den Liedern, weil man darin die „neuesten Neuigkeiten verpacken“ möchte, um „total aktuell“ zu sein, so Markus Löschel. Hierbei wird er vom Supernarr der Herzen, Christoph Maul, unterstützt.

Breites Themenspektrum

Auch inhaltlich werde die neue Saison wieder den bewährten und geliebten Themenrundumschlag bieten, verspricht der Regisseur. So werden die Auswüchse der großen und kleinen Politik etwa in Form von Bauspezialisten aus der Hauptstadt aufs Korn genommen. Daneben spart man auch gesellschaftliche Themen von heute nicht aus, etwa dass digitale japanischer Taschenmonster in der Schloss-Stadt vermehrt ihr Unwesen treiben. Auch die unterhaltsamen und vor allem wahren Geschichten aus Stadt und Umland, die sich in dieser Witzigkeit so nur wenige Gag-Schreiber ausdenken könnten, dürfen auch nicht fehlen.

Gerade hier haben die Verantwortlichen die Qual der Wahl. Es tue schon weh, wenn man eine tolle Geschichte nicht nehmen kann, weil sie zu lange ist, um sie auf der Bühne zu erzählen, erklärt Markus Löschel. Aus Rothenburg gebe es seiner Meinung nach aber noch viel mehr dieser Anekdoten, die das Leben schreibt. Deshalb appelliert er an die Einwohner der Tauberstadt, sich in bester Informanten-Manier an die Faschings-Oberen zu wenden, um diese der närrischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn beim Frankemer Stupfl werden die Umlandgemeinden stets immer mehr als großzügig bedacht.

Der Fünferrat unter Stupfl-Präsident Werner Rauch bleibt unverändert. Auch abseits der Bühne etwa bei der Bewirtung setzt man ebenfalls auf die erprobte Mannschaft. Die barrierefreie Bar im Stuhllager hat sich bewährt und wird auch 2017 wieder von einigen TSV-Abteilungen im Wechsel betrieben, die jeweils einen Teil der Erlöse für sich behalten dürfen. Trotz neuer Bestuhlung in der Albert-Zietz-Halle können weiterhin 200 Plätze pro Sitzung gefüllt werden, allerdings sind die Reihen nun etwas luftiger als in den Jahren zuvor.

Traditionell an elf Sitzungen kann man das Schillingsfürster Narrenschiff auf seiner großen Fahrt durch Wind und Wetter der stürmischen Faschings-See begleiten. Prunksitzung ist am Samstag, 28. Januar, um 20.11 Uhr. Die weiteren Termine: Sonntag, 29. Januar, 17.11 Uhr; Freitag, 3. Februar; Samstag, 4. Februar; Freitag, 10. Februar; Samstag, 11. Februar; Freitag, 17. Februar; Samstag, 18. Februar; Freitag, 24. Februar; Samstag, 25. Februar und Rosenmontag, 27. Februar – Beginn jeweils um 20.11 Uhr.

An diesem Samstag werden ab Punkt 9 Uhr folgende drei Telefonnummern für die Kartenreservierung freigeschaltet sein: 0151/20568193, 0173/3809542 und 0170/3892299. Markus Löschel rät zu „Geduld und Ausdauer“ am Apparat, denn wer am Ball bleibe, komme auch zum Zug. Damit sich kein Fehler in die Reservierungen einschleicht – schließlich gilt es auch Vereinsmitglieder, Prominenz und Werber zu berücksichtigen – nehmen sich die Telefonisten Zeit die Anfragen akurat zu bearbeiten, damit auch alles passt.

Auch später am Vormittag kann man deshalb noch Karten ergattern. Den Anrufern sei dennoch geraten, sich im Vorfeld über Alternativtermine Gedanken zu machen. mes

Quelle: http://www.fraenkischer-anzeiger.de

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