„Frankemer Stupfl“ nehmen kein Blatt vor den Mund
Die nackte Wahrheit bestimmt den Takt
SCHILLINGFÜRST – Geschichten aus dem Leben liefern den „Frankemer Stupfl“ jede Menge Stoff für ihre alljährlichen Faschingssitzungen. Mit Jubel und Hurra-Rufen legte das Narrenschiff am Samstagabend ab und bekam gleich volle Fahrt, die während der Regentschaft der launigen, wortgewandten Besatzung nie nachlassen soll. Bis Rosenmontag ist die bunte Schar auf Gute-Laune-Kurs und schwingt bei zehn weiteren Aufführungen das Zepter der Fröhlichkeit und des Humors.
Der ganze Prunk des farbenprächtigen Spektakels entfaltete sich in der dekorierten Festhalle, wo das Publikum mit Büttenreden, Musik- und Gesangseinlagen in Stimmung gebracht wurde. In Hochform präsentierten sich die Akteure. Gardemädchen, Stupflzwerge, Jugendgarde, die Showtanzgruppe und die Stupfler Mäschli als Tanzparkett sichere Krankenschwestern, das Männerballett in Wild-Westmanier und der pfundige Gitarrist Martin Rohn, der musikalisch versucht, den Jo-Jo-Effekt zu verhindern, kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Souverän und leger wie immer moderierte der gut aufgelegte Sitzungspräsident Friedrich Wieth ein kontrastreiches Programm, bei dem er als Bürgermeister selbst sein Fett weg kriegt. Seine Untertanen schonen ihn nicht, wenn sie über die „Blauäugigen“ im Schillingsfürster Rathaus lästern. Mit Humor und bewundernswerter Gelassenheit erträgt der Regent der Faschingshochburg die Narrenschelte. Sie fällt dieses Jahr wegen des umstrittenen Rathaus-Anbaus und dem Bürgerentscheid als Notbremse besonders heftig aus. Ironisch bis sarkastisch getönt, mit entsprechender Mimik und Gestik, stichelten die „Stupfler“ über den Schillingsfürster Stadtrat, der sprichwörtlich das Gras wachsen hört, und Flugübungen mit einem Gasballon durchführte, um neue politische Erkenntnisse zu gewinnen.
Auch Diebachs Bürgermeister Johann Schott geriet ins Visier, weil er wie einst der Sonnenkönig regiert und sich weder um seinen Gemeinderat, noch um hoheitliche Grenzen der ehemals Freien Reichsstadt Rothenburg schert, mäkelte das närrische Volk. Die Basis nahm kein Blatt vor den Mund. Übte heftige Kritik an der Lokalzeitung, weil die Ausgaben immer dünner und die Themenschwerpunkte falsch gesetzt werden. Als Informationsquelle taugt das „Blättle“ schon lange nicht mehr, sind sich die beiden Frankemer-Presseprofis Regina Meder und Veronika Dinzl einig. Einzig als Sichtschutz beim Frühstück leistet es noch wertvolle Dienste: „Man sieht seinen Alten nicht mehr.“
Die fünf Schillingsfürster Originale, aber auch Markus Löschel und Ralf Albig als Bewerber der neuen Liszt-Meisterschule auf Schloss Schillingsfürst, die beiden Profigolfer Sven Neußer und Thomas Meder ebenso wie Zietz-Halle-Hausmeister Christoph Maul kommentierten scharfzüngig Begegebenheiten und Episoden aus der gesamten Provinz. Es gab wieder jede Menge Pechvögel und Unglücksraben. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Das nächtliche Tiefgaragen-Malheur des Wörnitzer Bürgermeisters Karl Beck und seiner „First Lady“ kam ebenso aufs Tablett, wie der Maulkorb-Erlass des Dombühler Marktgemeinde-Oberhauptes Helmut Auer und die vom Rothenburger Profimusiker „Muffel“ Weth verursachten Kaisertuba-Misstöne. Genüsslich erzählt wurde auch die Geschichte eines Aeroclub-Piloten mit Romeo-Attitüde beim Heiratsantrag. Eine modebewusste Hausfrau stiftete mit ihren neuen Schuhen immer wieder Verwirrung bei Ladendetektiven. Ein unternehmungslustiges Ehepaar rief bei einem Urlaub unerwartet die New Yorker Polizei auf den Plan.
Das Publikum amüsierte sich über die Geschichen, die das Leben schreibt, und sparte nicht mit Beifall über den Einfallsreichtum der Tollitäten. Für ein musikalisches Kunststück ließen zwei Möchtegern-Virtuosen sogar die Hosen runter und spielten freihändig mit Füßen auf dem Boden Klavier. Tiefe Einblicke blieben den Zuschauern zwar verwehrt, aber die Andeutung nackter Tatsachen ließen der Fantasie freien Lauf.
sis, 23.01.2012
Quelle: http://www.fraenkischer-anzeiger.de/
Elf Prunksitzungen der „Frankemer Stupfl“ stehen zur Auswahl
Mehr Karten im Verkauf
Die Showtanzgruppe noch in Sportkleidung bei den Proben für die Prunksitzungen der „Frankemer Stupfl“. Foto: Schäfer |
SCHILLINGSFÜRST – Auch die „Frankemer Stupfl“ bereiten sich in der Adventszeit auf Weihnachten vor. Gleichzeitig stecken sie mitten in den Faschingsvorbereitungen.
Die erste von insgesamt 11 Prunksitzungen geht am Samstag, 21. Januar über die Bühne. Die weiteren Termine sind 22., 27., 28. Januar, 3., 4., 10., 11., 17., 18. und 20. Februar. Der telefonische Kartenverkauf wird noch vor Weihnachten durchgeführt:
am Samstag, 10. Dezember von 9 bis 13 Uhr. An drei Leitungen werden die Reservierungswünsche entgegengenomen: 0170/3892299 sowie 0173/3809542 und 0151/14867573. Der Eintrittspreis ist seit vier Jahren unverändert und beträgt 13,50 Euro pro Person.
Die Tanz- und Gardegruppen sind schon seit Wochen in der Albert-Zietz-Halle am Proben, die Büttenredner schreiben und feilen an ihren Texten. Themen gibt es in Hülle und Fülle. Nicht nur die große und kleine Politik hat wieder für Schlagzeilen gesorgt, auch die örtlichen Gegebenheiten. Im benachbarten Baden-Württemberg gab es den Volksentscheid über Stuttgart 21, auf der Frankenhöhe steht der Bürgerentscheid gegen den Anbau an die „Villa Roth“ noch bevor. Nicht nur im Schillingsfürster Rathaus
und in der Verwaltungsgemeinschaft gibt es Kanonenfutter-Spezialisten, sondern auch in Rothenburg und den umliegenden Gemeinden. Die „Kaiser-Tuba-Affäre“ und Diskussionen um Ritterrüstungen und Nussknacker vor historischen Fassaden wissen die Stupfler genüsslich zu nutzen. Auch über das große Malheur eines Bürgermeisters mit seinem Dienstwagen, gefangen in der Tiefgarage eines Feuchtwanger Parkhauses, sind die Stupfler im Bilde und geben gern ihren Senf dazu.
Geschichten über eine neue Trendsportart in der Region, die Ursachen des Jo-Jo-Effekts und Strategien zu seiner Vermeidung bringt das Narrenvolk auf die Bühne. Verraten wird auch, was es mit Gastmusikern auf sich hatte, die im Rahmen der Schillingsfürster Schlosskonzertreihe ihr Können unter Beweis stellen wollten. Mit der kommenden Faschingssaison gibt die neue, aber inzwischen eingearbeitete und gut aufeinander eingespielte Vorstandschaft ihr Debüt: Sven Neußer, Bianca Schneider, Werner Rauch. Der Wechsel bei der Faschingsgilde war durch das Ausscheiden des langjährigen Vorsitzenden Norbert Freuling bedingt.
Hinter den Kulissen wird fleißig daran gebastelt, wieder ein Feuerwerk der guten Laune zu zünden.
sis, 02.12.2011 Quelle: www.fraenkischer-anzeiger.de
Ehrenmitgliedschaft für Toni PutscherTSV-Vorsitzender Friedrich Wieth mit Ehrenmitglied Toni Putscher.Foto: Verein SCHILLINGSFÜRST – Besondere Ehrungen und Vorstandswahlen waren die Höhepunkte der Mitgliederversammlung des TSV 1862 Schillingsfürst, die nun in der Albert-Zietz-Halle stattfand. Nach den obligatorischen Berichten durch den 1.Vorsitzenden, den Kassier sowie die Rechnungsprüfer kam es durch die zahlreich anwesenden Mitglieder zur Neuwahl der gesamten Vorstandschaft mit folgenden Ergebnissen: Als 1. Vorsitzender wurde Bürgermeister Friedrich Wieth im Amt bestätigt. Zur 2. Vorsitzenden wurde Marina Gröner gewählt, zur 3. Vorsitzenden und zum Ein weiterer Höhepunkt war die einstimmige Wahl von Toni Putscher zum Ehrenmitglied des Vereins aufgrund ihrer großen Verdienste um den TSV. Sie war 2. Vorsitzende, Schriftführerin, Abteilungsleiterin Damengymnastik sowie Gründungsmitglied, Schließlich überreichte die 2.Vorsitzende, Marina Gröner, dem 1. Vorsitzenden, Bürgermeister Friedrich Wieth, einen Geschenkkorb für sein 20-jähriges Jubiläum als Vereinsvorsitzender. eb, 22.04.2009 Quelle: www.fraenkischer-anzeiger.de |
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